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Steigende Zahl von Promovierenden an deutschen Hochschulen im Jahr 2022

19.08.2023 | Von: FDS

Die Anzahl der Promovierenden an deutschen Hochschulen erreichte im Jahr 2022 mit insgesamt 205.300 Personen einen neuen Höchststand. Dies bedeutet einen Anstieg von 2 % im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute bekannt gab. Die Daten zeigen auch eine bemerkenswerte Geschlechterverteilung sowie interessante Trends in den verschiedenen Fachbereichen.

Die Promotionslandschaft Deutschlands spiegelt eine ausgeglichene Geschlechterverteilung wider. Der Frauenanteil an den Promovierenden blieb mit 48 % (98.400 Personen) stabil, während der Anteil der Männer bei 52 % (106.900 Personen) lag. Die Altersstruktur der Promovierenden zeigte ebenfalls Unterschiede: Das Durchschnittsalter betrug 30,3 Jahre, wobei männliche Promovierende mit 30,7 Jahren im Durchschnitt fast ein Jahr älter waren als ihre weiblichen Kolleginnen mit 29,9 Jahren. Beeindruckend ist auch der Anteil ausländischer Promovierender, der bei 23 % (48.100 Personen) lag.

Innerhalb der Fachbereiche ist die Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften mit einem Anteil von 26 % (54.000 Personen) die größte Gruppe. Es folgen Mathematik und Naturwissenschaften mit 23 % (47.200 Personen), Ingenieurwissenschaften mit 18 % (37.600 Personen) sowie Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 16 % (33.600 Personen).

Die geschlechtsspezifische Verteilung variierte je nach Fachbereich deutlich. In den Ingenieurwissenschaften waren beispielsweise etwa 78 % der Promovierenden Männer, während in der Fächergruppe Kunst, Kunstwissenschaft 66 % Frauen waren. Bezogen auf die absoluten Zahlen dominierten Männer die Ingenieurwissenschaften mit 29.200 Promovierenden, während Frauen mit 33.300 Promovierenden in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften vorherrschten.

Ein Blick auf die Anfängerzahlen zeigt, dass 16 % (33.100 Personen) der Promovierenden im Jahr 2022 erstmalig an einer deutschen Hochschule eingeschrieben waren. Dies stellt einen Rückgang von 9 % im Vergleich zu 2021 dar. Das Durchschnittsalter der Erstpromovierenden lag bei 26,9 Jahren, wobei männliche Anfänger mit 27,2 Jahren etwas älter waren als weibliche mit 26,6 Jahren. Etwa 27 % (8.800 Personen) der Erstpromovierenden hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit.

Interessanterweise konzentrierte sich die Promotionsaktivität auf nur vier Hochschulen, die zusammen 16 % der Promovierenden beherbergten. An der Spitze dieser Liste standen die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit jeweils 8.900 Promovierenden, gefolgt von der Technischen Universität München (8.500) und der Technischen Hochschule Aachen (7.300). Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (6.500) und die Technische Universität Dresden (6.400) verzeichneten ebenfalls eine bedeutende Promotionsaktivität.

Diese Daten stammen aus der Promovierendenstatistik, die seit 2017 in Betrieb ist und alle laufenden Promotionsvorhaben an deutschen Hochschulen erfasst. Da die Statistik vor 2020 noch im Aufbau war, sind für die Vorjahre keine vergleichbaren Daten verfügbar.

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