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Die ungeschriebenen Gesetze im B2B-Vertrieb

01.10.2025 | von Patrick Fischer, M.Sc., Gründer & Data Scientist: FDS

Der B2B-Vertrieb ist kein Sprint, sondern ein strategischer Marathon. Neben Prozessen, Zahlen und Vertriebszielen existieren auch hier unausgesprochene Regeln – die sogenannten ungeschriebenen Gesetze, die jeder erfolgreiche Vertriebsprofi kennt, aber selten öffentlich ausspricht. Sie basieren auf Erfahrung, Psychologie und der Kunst des Beziehungsaufbaus.

1. Menschen kaufen von Menschen

Auch im B2B geht es letztlich nicht nur um Zahlen, sondern um Vertrauen. Die persönliche Beziehung entscheidet oft mehr als das Produkt selbst. Wer Beziehungen auf Augenhöhe aufbaut, verkauft langfristig erfolgreicher.

2. Verkaufen heißt: Probleme lösen

Niemand kauft ein Produkt – Unternehmen kaufen Lösungen für konkrete Herausforderungen. Wer nur Funktionen präsentiert, wird überhört. Wer echten Nutzen vermittelt, gewinnt.

3. Höre mehr zu, als du redest

Gute Verkäufer stellen Fragen, sehr gute Verkäufer hören aktiv zu. Die besten Verkäufer sprechen erst dann, wenn sie verstanden haben, worum es dem Kunden wirklich geht – nicht nur oberflächlich, sondern strategisch.

4. Der erste Eindruck zählt – und der letzte bleibt

Vom ersten Gespräch bis zur Nachbetreuung: Jeder Kontakt prägt das Bild vom Anbieter. Professionalität, Verbindlichkeit und Klarheit machen den Unterschied – besonders am Anfang und am Ende des Vertriebsprozesses.

5. Drücken erzeugt Gegendruck

Wer Kunden unter Druck setzt oder künstlich „abschließen“ will, vergiftet die Beziehung. Im B2B zählen langfristige Partnerschaften – nicht kurzfristige Abschlüsse. Vertrauen wächst, wenn der Kunde sich entscheiden darf, nicht muss.

6. Kein Pitch übersteht den ersten Kontakt mit der Realität

Theorie ist das eine – Praxis das andere. Jeder Kunde hat eigene Anforderungen, Prozesse und Stakeholder. Standardlösungen funktionieren selten. Individualisierung ist kein Luxus, sondern Pflicht.

7. Die wahren Entscheider sitzen nicht immer im Raum

Oft sprechen Vertriebler mit Projektleitern, Einkäufern oder IT-Verantwortlichen – aber der eigentliche Entscheider ist jemand ganz anderes. Wer die Machtstrukturen im Buying Center nicht kennt, verkauft ins Leere.

8. Timing schlägt Taktik

Ein gutes Angebot zur falschen Zeit wird scheitern. Ein durchschnittliches Angebot zum richtigen Zeitpunkt kann erfolgreich sein. Gutes Timing erfordert Geduld, Fingerspitzengefühl und gute CRM-Pflege.

9. Nach dem Abschluss ist vor der Beziehung

Ein unterschriebener Vertrag ist nicht das Ende – sondern der Beginn einer echten Geschäftsbeziehung. Betreuung, Nachverfolgung und Service entscheiden über Wiederkäufe, Up-Selling und Empfehlungen.

10. Erfolg entsteht zwischen den Terminen

Zwischen dem Erstkontakt und dem Abschluss passiert viel – und vieles davon im Hintergrund. Follow-ups, Insights, kleine Gesten und authentisches Interesse halten den Kontakt lebendig und bauen Vertrauen auf.

Fazit

Im B2B-Vertrieb geht es nicht nur um Produkte, Prozesse oder Preisverhandlungen. Es geht um Menschen, Vertrauen, Timing und strategisches Denken. Wer die ungeschriebenen Gesetze kennt und verinnerlicht, hat langfristig nicht nur mehr Abschlüsse – sondern stärkere Kundenbindungen und nachhaltigen Erfolg.

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